Wenn du unsere Tipps zur Schlafoptimierung schon umgesetzt hast, fühlst du dich hoffentlich gut ausgeruht und profitierst bereits von den vielen Vorteilen für deine Gesundheit und Schönheit. Deshalb wollen wir uns heute mit einer anderen Art von Müdigkeit beschäftigen: ‚Filler Fatigue‘ (was sich ungefähr mit einer Überdrüssigkeit Filler gegenüber beschreiben lässt).
Filler Fatigue ist ein zunehmendes Gefühl unter denjenigen, die sich regelmäßig kosmetischen Behandlungen mit Dermal Filler und Botox-Injektionen unterzogen haben. Er bezieht sich auf eine Abneigung oder Unzufriedenheit mit der regelmäßigen Anwendung dieser Behandlungen und den Wunsch nach einem natürlicheren Aussehen.
Schönheit Post-Pandemie
Wie in jedem anderen Bereich des Lebens hatten die Corona Pandemie und die zu ihrer Bekämpfung ergriffenen Maßnahmen erhebliche Auswirkungen auf die Ästhetik Branche, was zu einem allgemeinen Rückgang der Behandlungen führte. Elektive Eingriffe, einschließlich kosmetischer Behandlungen, wurden aufgrund von Lockdown Regelungen, sog. Social Distancing und der Priorisierung von lebensnotwendigen medizinischen Leistungen verschoben oder abgesagt, was zu einem allgemeinen Rückgang der kosmetischen Behandlungen insgesamt führte. Auch die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie, wie Arbeitsplatzverluste und finanzielle Unsicherheit, veranlassten viele Menschen, ihre Ausgaben einzuschränken. Die ‚große Pause‘ veranlasste viele von uns auch dazu, unser Leben und unsere Werte neu zu überdenken. Viele entdeckten das Konzept des Self-Love für sich - und fühlten sich ermutigt, ein natürlicheres Aussehen, wie z. B. graue Haare, zu akzeptieren und lieben zu lernen. Nach Angaben der International Society of Aesthetic Plastic Surgery (ISAPS) ist die Zahl der nicht-chirurgischen kosmetischen Eingriffe im Jahr 2020 im Vergleich zu 2019 weltweit um 14 % zurückgegangen (Quelle: ISAPS-Website).
Was man sieht, ist das, was man sieht?
Die schnelle, nicht-invasive Technik von Filler-Behandlungen, bei denen Hyaluronsäure injiziert wird, um die Gesichtsstruktur zu verändern, hat im Laufe der Jahre viele Fans gewonnen, weil die Wirkung (vermeintlich) natürlicher ist als die eines chirurgischen Eingriffs. Doch das ist ein weiterer Beweis dafür, dass mehr nicht unbedingt besser ist und dass ein übereifriger Umgang mit der Spritze das Gesicht übertrieben unnatürlich - und letztlich älter - aussehen lassen kann. Hinzu kommt, dass in einer Welt, in der Gesichtsfilter zur Normalität geworden sind, das Phänomen der ‚Wahrnehmungsverschiebung‘ begünstigt hat. Patienten (und ihre Ärzte) haben sich an den Anblick überfüllter Gesichter gewöhnt, was zur Wahrnehmungsstörung führen kann. Durch das ständige Bestreben, den Status quo im Spiegel weiter zu ‘verbessern’, entfernen wir uns immer weiter von unserem ursprünglichen Aussehen. Genau das hat Schauspielerin Courtney Cox kürzlich zugegeben. Im Jahr 2022 sagte sie der Sunday Times: "Ich habe nicht gemerkt, dass ich mit Spritzen und anderen Eingriffen in mein Gesicht wirklich seltsam aussehe. Es gab eine Phase, in der ich dachte: 'Ich muss aufhören. Das ist einfach verrückt."
Zudem lässt sich Filler zwar auflösen, doch MRT-Scans von Patienten, die vor mehr als 10 Jahren behandelt wurden, zeigen, dass bei vielen noch ein Rest war. Diese Filler-Reste können chronische Schwellungen verursachen und die Lymphdrainage beeinträchtigen. Das könnte eine Erklärung dafür sein, warum Filler-Auflösung parallel zu Hyaluronsäure-Injektionen immer beliebter werden. Auf den ersten Blick scheint dies ein wenig kontraintuitiv zu sein: Lösen die Menschen mehr Filler auf als je zuvor? Ja. Spritzen die Ärzte immer noch eine ganze Menge Filler? Ebenfalls ja. Der Trendbericht 2022 der American Academy of Facial Plastic and Reconstructive Surgery zeigt, dass Filler weiterhin zu den drei beliebtesten minimal-invasiven Eingriffen gehören, die von den Mitgliedern der Organisation durchgeführt werden, dass aber die Popularität von Fillern insgesamt zurückgegangen ist: Die Befragten gaben an, im letzten Jahr 14 Prozent weniger Filler-Injektionen durchgeführt zu haben als noch 2021. Darüber hinaus stellt der jüngste Trendbericht der Aesthetic Society fest, dass zwischen 2020 und 2021 ein Anstieg von 57 Prozent bei der Auflösung von Fillern zu verzeichnen ist. Vielleicht hat es sich also ‘ausgefüllt’?
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*Dabei ist es wichtig anzumerken, dass diese Statistiken den allgemeinen Rückgang der kosmetischen Eingriffe und nicht nur die Auswirkungen des “Filler Fatigue” widerspiegeln.