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Greenwashing – Green Claims erkennen

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Wir wissen, dass es schwierig sein kann, echte nachhaltige Marken von solchen zu unterscheiden, die dies nur behaupten. In der EU wird es bald eine neue Gesetzgebung geben, die falsche Umweltaussagen verbietet. Dies wird dazu beitragen, dass sich wirklich nachhaltige Marken von anderen abheben und Verbraucher eine fundiertere Wahl treffen können. Greenwashing zu erkennen kann anfangs schwierig sein, aber wir haben die häufig verwendete green claims zusammengefasst inklusive Tipps, wie man sie enttarnt.

Greenwashing - wie erkennt man green claims?

  1. "Umweltfreundlich": Diese weit gefasste, vage Aussage wird oft verwendet, ohne genau zu beschreiben, wie umweltfreundlich das Produkt tatsächlich ist.
  2. "Natürlich": Nur weil etwas natürlich ist, heißt das nicht, dass es sicher oder nachhaltig ist. Schädliche Stoffe können auch natürlich sein (z.B. Arsen, Blei).
  3. "Hergestellt mit Bio-Zutaten": Was bedeutet es genau? Es kann bedeuten, dass nur ein kleiner Prozentsatz an Bio-Zutaten verwendet wurde, während der Rest konventionell ist.
  4. "Biologisch abbaubare oder nachhaltige Verpackung": Warum liegt der Fokus auf der Verpackung? Was ist mit dem Produkt selbst? Verpackungen können biologisch abbaubar sein, aber es dauert Jahre, bis sie sich zersetzen, oder sie zersetzen sich nur unter bestimmten Bedingungen, die auf Deponien vielleicht nicht gegeben sind.
  5. "Non-toxic": Technisch gesehen ist alles in einer bestimmten Menge giftig. Diese Aussage sagt nichts darüber aus, ob das Produkt sicher in der Anwendung ist.
  6. "FCKW-frei": FCKW sind seit 2010 verboten, daher ist diese Aussage irreführend.
  7. "Plastikfrei": Ein als "plastikfrei" gekennzeichnetes Produkt kann alternative Kunststoffe enthalten, die nicht unbedingt besser für die Umwelt sind und sich unter Umständen nur schwer recyceln lassen.
  8. "Recyceltes Plastik": Es kann nur einen geringen Anteil an recyceltem Material enthalten. Das Recycling kann energieintensiv sein und erfordert häufig den Einsatz schädlicher Chemikalien. Plastik kann nur begrenzt recycelt werden, bevor es unbrauchbar wird, was die Aussage langfristig weniger aussagekräftig macht.
  9. "Nachhaltig beschafft": Der Begriff „nachhaltig“ ist oft nicht klar definiert oder durch transparente Beschaffungspraktiken belegt. Ein Produkt kann als "grün" bezeichnet werden, obwohl der Rest des Unternehmens umweltschädlich handelt.
  10. "Klimaneutral": Oft bedeutet dies, dass das Unternehmen CO₂-Kompensation kauft, ohne tatsächlich die eigenen Emissionen zu reduzieren.
  11. "Recycelbar": Viele Produkte oder Verpackungen werben damit, dass sie recycelbar sind, sind aber in den meisten Recyclinganlagen nur schwer oder nur mit speziellen Verfahren zu recyceln.
  12. "Kompostierbar": Produkte können als kompostierbar deklariert sein, aber nur in industriellen Kompostieranlagen und nicht im Hauskompost.
  13. "Energieeffizient": Ein Produkt kann energieeffizient in der Anwendung, aber energieintensiv in der Herstellung sein, was den Gesamtnutzen in Frage stellt.
  14. "Vegan": Vegane Produkte können dennoch erhebliche Umweltauswirkungen haben, insbesondere wenn sie auf ressourcenintensiven Pflanzen oder nicht nachhaltigen Herstellungsprozessen beruhen.
  15. "Tierversuchsfrei": Produkte können zwar tierversuchsfrei sein, aber andere Umwelt- oder Menschenrechtsprobleme bei der Herstellung ignorieren.
  16. "Umweltbewusst": Ohne konkrete Angaben, wie das Unternehmen seine Umweltauswirkungen minimiert, ist dieser Ausdruck bedeutungslos.
  17. "Ohne schädliche Chemikalien": Unternehmen können dies behaupten, ohne zu spezifizieren, was „schädlich“ bedeutet und welche Chemikalien vermieden werden.
  18. "Null Abfall": Ein Unternehmen kann in einem Produktionsschritt keinen Abfall produzieren, aber in anderen Schritten oder in der Lieferkette Abfall erzeugen.
  19. "Saubere Energie": Ein Unternehmen kann saubere Energie nutzen, aber nur für einen kleinen Teil seiner Aktivitäten, während der Rest auf fossilen Brennstoffen basiert.
  20. "Ethisch produziert": Diese Behauptung kann irreführend sein, wenn das Unternehmen seine ethischen Standards nicht genau definiert oder seine Lieferkette nicht auf Arbeits- oder Umweltmissbrauch überprüft.
  21. Falsche oder gefälschte Zertifizierungen: Einige Unternehmen kreieren ihre eigenen irreführenden „grünen“ Logos oder Labels, um legitime Zertifizierungen zu imitieren.
  22. Spenden: Manchmal spenden Unternehmen für Umweltzwecke oder -projekte als Greenwashing-Taktik. Prüfe, ob sie sich wirklich engagieren oder ob es sich nur um eine PR-Maßnahme handelt.

Wie kann man Greenwashing vermeiden?

Mit ein paar einfachen Schritten vermeiden wir Greenwashing und prüfen auf echte Nachhaltigkeit. Darauf legen wir Wert:

  1. Transparenz: Setzt eine Marke ethische und nachhaltige Praktiken in ihrer gesamten Lieferkette um? Wie transparent wird dies kommuniziert?
  2. Gibt es konkreten Daten statt vager Aussagen wie „umweltfreundlich“? Gibt es messbare Daten über Energieeinsparungen oder Emissionsreduktionen?
  3. Zertifikate wie USDA Organic oder GOTS.
  4. Echter Impact: Gibt es Kontext und Belege für echte kontinuierliche Verbesserung?
  5. Gibt es klare Zukunftsziele und Fortschrittsberichte, z.B. zur Umstellung auf erneuerbare Energien?
  6. Engagement der Marke: Marken sollten Bildungsressourcen anbieten und für Fragen offen sein. Wer sich nachhaltig verhält, kommuniziert seine Bemühungen in der Regel gerne.
  7. Nachhaltigkeit im gesamten Unternehmen: Umfasst Nachhaltigkeit alle Bereiche der Unternehmensaktivitäten und nicht nur eine „grüne“ Produktlinie?

Wenn wir ein paar simple Schritte befolgen, können wir fundierte Entscheidungen treffen und vermeiden, auf Greenwashing hereinzufallen. Wissen ist Macht in einer immer schnelllebigeren und komplexeren Welt. Wirklich nachhaltige Produkte haben oft ihren Preis, der sich in der Regel auszahlt, wenn wir ein besseres Produkt erhalten und dazu beitragen, eine bessere Zukunft zu gestalten.

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