Der Schlaf ist für den ganzen Menschen, was das Aufziehen für die Uhr1
Nachdem ich am vergangenen Freitagabend deutlich später als geplant schlafen gegangen bin, fühlte sich der nächste Tag doppelt so hart an, wie sonst – obwohl es das Wochenende war. Ich fragte mich, ob ich nur das Gefühl hatte, weniger leistungsfähig zu sein, oder ob es tatsächlich so war. Wir alle wissen, wie unerlässlich Schlaf für unsere allgemeine Gesundheit und unser Wohlbefinden ist und dass er eine entscheidende Rolle für die kognitiven Funktionen spielt. Doch kann eine einzige Nacht mit schlechtem oder zu wenig Schlaf wirklich einen so großen Unterschied ausmachen? Tatsächlich! Lese weiter, um herauszufinden, warum das so ist.
Daydream Believer
Neuere Forschungen haben gezeigt, dass bei Menschen, die weniger als sieben Stunden pro Nacht schlafen, die kognitiven Funktionen - einschließlich Gedächtnis, Aufmerksamkeit und Entscheidungsfähigkeit - nachlassen. Der Grund dafür ist, dass das Gehirn den Schlaf nutzt, um Erinnerungen zu festigen und den Stoffwechselabfall und emotionalen Ballast zu entsorgen, der sich während des Tages angesammelt hat. Schlafmangel unterbricht diesen Prozess und hinterlässt diese Abfallprodukte - zum Nachteil unserer kognitiven Funktionen.
Verminderte kognitive Leistung
Laut einer in der Fachzeitschrift Sleep veröffentlichten Studie schnitten Frauen, die weniger als sieben Stunden pro Nacht schliefen, bei kognitiven Aufgaben schlechter ab und wiesen langsamere Reaktionszeiten und ein schlechteres Gedächtnis auf als Frauen, die sieben oder mehr Stunden pro Nacht schliefen.2 Eine Metaanalyse von 16 Studien ergab, dass Schlafentzug ähnliche Auswirkungen auf die kognitiven Funktionen haben kann wie Alkoholkonsum. Die Studie ergab, dass Teilnehmer, die 24 Stunden oder länger unter Schlafentzug litten, ähnliche kognitive Beeinträchtigungen aufwiesen, wie Teilnehmer mit einem Blutalkoholspiegel von 0,10 % - was in den meisten Ländern über der gesetzlichen Promillegrenze liegt!
Stimmungsschwankungen
Schlafmangel kann zu Stimmungsschwankungen wie Reizbarkeit, Angst und Depression führen. Dies kann sich auf Beziehungen, die Arbeitsleistung und die allgemeine Lebensqualität auswirken.3
Chronische Erkankungen
Auch wenn eine Nacht mit zu wenig Schlaf kein Weltuntergang ist, führt chronischer Schlafmangel zu einem erhöhten Risiko für chronische Krankheiten wie Fettleibigkeit, Diabetes, Herzerkrankungen und Bluthochdruck. Es gibt sogar einen Zusammenhang zwischen Schlafmangel und der Zunahme von Beta-Amyloid, einem Protein, das mit der Alzheimer-Krankheit in Verbindung gebracht wird.
Geschwächtes Immunsystem
Schlafmangel kann unser Immunsystem schwächen, indem er die Produktion von Zytokinen, die für die Infektionsabwehr essenziell sind, verringert. Dadurch sind wir anfälliger für Infektionen und Krankheiten.
Verringerter Sex drive
"Heute nicht, Schatz, Ich bin zu müde" ist offenbar mehr als nur eine faule Ausrede - laut dem Journal of Sexual Medicine geht Schlafmangel sowohl bei Männern als auch bei Frauen mit verminderter sexueller Lust und Erregung einher.
Die Hormone sind schuld!
Schlafmangel kann sich auch auf eine Reihe wichtiger Hormone auswirken, darunter Insulin, Ghrelin und Cortisol.
Insulin und Schlafmangel
Insulin ist das Hormon, das für die Regulierung des Blutzuckerspiegels verantwortlich ist, und es hat sich gezeigt, dass Schlafentzug die Insulinempfindlichkeit verringert. Das bedeutet, dass der Körper weniger gut auf Insulin reagieren kann, was zu höheren Blutzuckerwerten und einem erhöhten Risiko für die Entwicklung von Typ-2-Diabetes führt. Laut einer Studie, die in den Annals of Internal Medicine veröffentlicht wurde, kann bereits eine Nacht Schlafentzug die Insulinempfindlichkeit um 40 % verringern.4
Ghrelin und Schlafmangel
Das ‚Hungerhormon‘ Ghrelin regt den Appetit an, und Schlafentzug erhöht nachweislich den Ghrelinspiegel. Dies kann zu einem verstärkten Hungergefühl und einer Vorliebe für kalorien- und kohlenhydratreiche Nahrung führen. Das erklärt den Heißhunger auf Zucker am Nachmittag! Laut einer Studie, die im Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism veröffentlicht wurde, hatten Personen, die nur vier Stunden pro Nacht schliefen, einen um 28 % höheren Ghrelinspiegel als Personen, die acht Stunden pro Nacht schliefen.
Cortisol und Schlafmangel
Fast jeder hat schon einmal von Cortisol gehört, dem Hormon, das dem Körper hilft, auf Stress zu reagieren, und warum zu viel davon schlecht ist. Auch hier hat sich gezeigt, dass Schlafentzug den Cortisolspiegel erhöht. Dies führt zu mehr Entzündungen, die mit einer Reihe von Gesundheitsproblemen in Verbindung gebracht werden, darunter Herzkrankheiten, Diabetes und Depressionen. Die gute Nachricht ist, dass es viele einfache Möglichkeiten gibt, den Schlaf zu verbessern. Wirf einen Blick auf unsere Artikel über die neuesten Biohacks, und Entspannungsrituale. Träum was Schönes!